Soziale Ängste und im Spezialfall die Leistungsangst beeinträchtigen in erheblicher Weise die soziale Interaktion von Kindern und Jugendlichen. Sozial ängstliche Kinder und Jugendliche vermeiden Sozialkontakte, die fürchten sich davor, sich zu blamieren. Dabei bezieht sich diese Kontaktvermeidung vor allem auf fremde Personen und Anlässe, bei welchen eine soziale Bewertung befürchtet wird. In der Regel strahlen die Probleme in den schulischen Bereich aus. Die betroffenen Kinder oder Jugendlichen zeigen Leistungen, die deutlich unter ihren Fähigkeiten liegen. In Folge kommt es zu einem verminderten Selbstbild und negativen Gedankenstrukturen über das eigene Selbst - d.h. der Selbstwert sinkt.
Studien konnten auch zeigen, dass Kinder und Jugendliche mit sozialen Ängsten häufig Ziel von Mobbing sind, wodurch soziale Ängste verstärkt werden können.
Die Leistungsangst zeigt sich im Schulalter durch extreme Angst vor Prüfungen, Schularbeiten oder Tests. Das Kind glaubt, schlecht abzuschneiden und den eigenen Erwartungen oder den Erwartungen anderer nicht entsprechen zu können.
Wann ist Angst behandlungsbedürftig?
Eine Angst ist dann behandlungsbedürftig, wenn das Leben und die Entwicklung des Kindes beeinträchtigt sind und das Kind über einen längeren Zeitraum unter der Angst leidet, dann sollte professionelle Unterstützung gesucht werden. So können Ängste dazu führen, dass sich die Kinder zurückziehen, nicht mehr mit Freunden draußen spielen oder nicht mehr in die Schule gehen wollen.
Leidet ein Kind unter einer Angststörung, kann dies nicht nur die Entwicklung des Kindes, sondern auch den familiären Alltag, das Verhältnis zu Gleichaltrigen und die schulischen Leistungen beeinträchtigen.
Warum haben wir überhaupt Ängste?
Milde Ängste gehören zur normalen Entwicklung eines Kindes dazu. z.B. das "Fremdeln" von Kinder zwischen 6 und 12 Monaten. Ein weiteres Beispiel ist die Furcht vor Monstern oder der Dunkelheit bei Kindern zwischen 2-4 Jahren. Diese Ängste sind meist schwach und nur vorübergehend. Sie sind Teil der normalen Entwicklung. Eltern können ihre Kinder in der Phase unterstützen und ihnen Möglichkeiten mitgeben, wie sie mit der Angst umgehen können. Eltern können den Kindern die Angst aber nicht abnehmen.
Im Grunde ist Angst eine normale und notwendige Reaktion, die unserem Körper hilft, sich auf eine tatsächliche oder vermeintliche Gefahr einzustellen. Sie ist also ein Schutzmechanismus er uns hilft, ein angemessenes Verhalten (Flucht, Kampf) einzuleiten. Manchmal ist jedoch diese "Alarmanlage Angst" so sensibel eingestellt, dass es zu häufigen "Fehlalarmen" führen kann.